Welche Natur hat das Wissen

Last modified by Helmut Nagy on 2010/05/03 18:01

Hier bieten sich drei Sichtweisen zur Natur des Wissens an1

  • Wissen ist Information
    Wissen und Information werden gleichgesetzt, was bedeutet, dass eine Investition in die Möglichkeiten zur Informationsverarbeitung auch eine Steigerung der Wissensentwicklung bewirkt.
  • Wissen entsteht in Netzwerken
    Wissen wird durch die Interaktion von Menschen generiert, was bedeutet, dass ein Ausbau der Möglichkeiten der Zusammenarbeit auf persönlicher aber auch technischer (Informations- und Kommunikationstechnologien) Ebene eine Steigerung der Wissensentwicklung bewirkt.
  • Wissen entsteht selbst referentiell
    Wissen wird individuell und erfahrungsabhängig von einzelnen Personen generiert (erlebt) und ist dadurch nicht unmittelbar zwischen Menschen austauschbar, aber sehr wohl verhandelbar, was bedeutet, dass eine gezielte Förderung des fortgesetzten Austauschs der Beteiligten eine Steigerung der Wissensentwicklung bewirkt.

Fasst man diese drei Sichtweisen verkürzt zusammen, ist die Natur des Wissens im Endeffekt „situativ zwischen den beiden Positionen „Wissen ist gleich Objekt” und „Wissen ist gleich Prozess”, einzuordnen.2 Wobei mit dem Verständnis von "Wissen als Objekt" Attribute wie:

  • personenunabhängig,
  • statisch,
  • messbar,
  • verliert Bedeutung wen geteilt,

verbunden sind und, wie wir im Weiteren sehen werden, ein Bezug zum expliziten Wissen hergestellt werden kann. Mit dem Verständnis von „Wissen als Prozess” wiederum sind Attribute wie:

  • personenabhängig,
  • dynamisch,
  • schwer messbar,
  • gewinnt "Bedeutung" wenn geteilt wird,

verbunden sind, was einen Bezug zum impliziten Wissen herstellen lässt.

  1. ^ North 2005, S. 40
  2. ^ North 2005, S. 41