Web Awareness Barometer

Last modified by Helmut Nagy on 2010/05/03 18:01

Der Web Awareness Barometer ist eine Online-Umfrage, die von der Semantic Web Company in Kooperation mit dem Know Center Graz und der Corporate Semantic Web Working Group der Freien Universität Berlin 2006 und 2008 durchgeführt wurde. Thema der Umfrage ist die öffentliche Wahrnehmung der Themen „Social Software” und „Semantic Web”, wobei zwischen zwei Gruppen, nämlich eher der Forschung nahe stehenden Personen und eher praxisnahen Personen unterschieden wurde. Im Folgenden wird auf die Ergebnisse der Studie von 2008 näher eingegangen. Allgemein ist festzuhalten, dass das Sample mit 257 gültigen von 523 ausgefüllten Online-Fragebögen relativ niedrig ist. Von den 257 ausgewerteten Fragebögen sind 161 der Forschung und 96 der Praxis zuzurechnen. Zu Hintergrund und Motivation heißt es in der Studie: „The survey is primarily conducted among Semantic Web specialists from science and industry with the aim to provide data on current developments and future trends in the fast evolving and dynamic field of web semantics.”1 Daraus lässt sich schon erkennen, dass die Studie mit dieser Zielrichtung vor allem Projektpartner etc. anspricht, wodurch auch die höhere Teilnehmerzahl aus dem Bereich Forschung erklärbar ist. Der erste Punkt der Studie, der herausgegriffen wird, ist die Frage der Vertrautheit mit dem Thema Semantic Web (siehe unten).

SWA09Familiarity.pngFamiliarity with Semantic Web (Semantic Web Awareness 2009)

  • The overall Semantic Web familiarity is already rather high.
  • Most participants, especially from the research-domain, have dealt with the topic for more than three years. Application-oriented users catch up.
  • When it comes to Semantic Web education self-study is the general pattern among both groups.”2

Wie der Graphik zu entnehmen ist, ist hier aber auch ein großer Unterschied zwischen den forschungs- und den praxisorientierten Teilnehmern der Studie erkennbar. Während im Forschungsbereich der Kenntnisstand zum überwiegenden Teil mit „very good” und „good” angegeben wird, wird im Praxisbereich vom Großteil der Teilnehmer der Kenntnisstand mit „the basics” angegeben. Es zeigt sich hier zwar, dass das Thema immer mehr Präsenz bekommt, aber immer noch stärker im Forschungsbereich verhaftet ist. Der zweite Punkt, der näher betrachtet wird, ist, inwieweit das Thema im Firmenumfeld relevant ist bzw. in Zukunft relevant sein wird (siehe unten).

SWA09Relevance.pngCorporate Relevance of the Semantic Web (Semantic Web Awareness 2009)

  • More than 80 percent of application-oriented and research-oriented participants think that Semantic Web technologies are at least relevant to be used for corporate and business purposes.3

Beide Gruppen sind sich also in diesem Punkt sehr einig und schätzen die Relevanz des Themas Semantic Web im Firmen- und Geschäftsumfeld als sehr hoch ein. Als dritten Punkt soll noch auf die Gewichtung angegangen werden, die von den Teilnehmern der Studie für vorgegebene Änderungen, die das Semantic Web bringen wird, durchgeführt wurde (siehe unten).

SWA09Changes.pngChanges the Semantic Web brings along (Semantic Web Awareness 2009)

Auch hier ist - wie schon beim vorigen Punkt - eine große Übereinstimmung in der Einschätzung zwischen den beiden Gruppen erkennbar. Der entsprechende Auszug aus der Studie lautet:

  • "While just a small minority believes that there won't be any changes at all, most participatns expect changes in regard to competencies of the knowledge worker and new forms of collaboration either between or within companies."  (Pellegrini 2009, S. 3)

Die vorgegebenen Möglichkeiten an Veränderungen, die das Semantic Web bringen kann, gehen schon stark in eine Richtung, die auf strukturelle und kulturelle Änderungen in Organisationen abzielen, was für ein eigentlich technisches Thema wie dem Semantic Web natürlich interessant ist. Dies wird aber auch noch durch das Ergebnis unterstützt, dass die Punkte, die auf Steigerung von Kompetenz und neue Formen der Zusammenarbeit abzielen, eindeutig in der Vordergrund stellt. Im Weiteren werden noch die restlichen in der Studie zusammengefassten Ergebnisse angeführt, da sich einige dieser Ergebnisse unabhängig davon auch in der empirischen Studie zu dieser Arbeit wieder finden werden:

  • Search is the killer app! Integration costs & data control might be important aspects.
  • There exist differring notions about the importance of certain barriers to the Semantic Web. Application-oriented participants believe that the organisational culture, the complexity of the technology, a general lack of experts and a lack of success stories are the biggest obstacles to the application of Semantic Web technologies. On the contrary research-oriented participants believe that the lack of success stories, a gerenal lack of experts, a lack in quality of available software and the problem to quantify the benefits will hinder the broad adoption.
  • The expected time to market is 2 - 5 years.
  • The readiness to implement Semantic Web technologies is relatively high among both groups although the application-oriented participants seem to be a bit more reluctant.
  • The last question of the survey reveals that expectations towards the Semantic Web are very high! Especially the application-oriented participants believe that the relevance of Semantic Web technologies in times of crisis is growing."4
  1. ^ Pellegrini 2009, Seite 4
  2. ^ Pellegrini 2009, S. 3
  3. ^ Pellegrini 2009, S. 3
  4. ^ Pellegrini 2009, S. 3