SemZbMetadaten

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1.2 Metadaten

Web-Content (und ebenso Information im Intranet) wird zum gegenwärtigen Zeitpunkt vor allem für den Menschen aufbereitet und formatiert.
Information, die mittels (X)HTML1 oder als Dokument im PDF-Format ausgedrückt wird, genügt dem menschlichen Auffassungsvermögen zumeist, damit verstanden werden kann, worum es sich dabei handelt, obwohl die dafür notwendige Meta-Information (z.B. Syntax- oder Kontext-Information auf semantischer Ebene) gar nicht explizit vorliegt.

Für Maschinen (Webcrawler, Softwareagenten etc.) ist z.B. zunächst nicht klar, dass es sich bei der Stringkette "Mo 21.12.2006, 9:30" um eine Datumsangabe handelt. Metadaten sind Daten über Daten. Mit Metadaten kann der Sinn ("meaning") von Daten ausgedrückt werden, bezieht sich
also auf die Semantik im Semantic Web. [2]

Metadaten kommen prinzipiell seit Jahrhunderten in der bibliothekarischen Praxis zum Einsatz. Metadaten werden eingesetzt, um Informationsressourcen zu beschreiben und dadurch besser auffindbar zu machen und Beziehungen zwischen den Ressourcen herzustellen.
Voraussetzung dafür ist Erschließung mit einem gewissen Standardisierungsgrad.

Metadaten im Semantic Web werden mittels RDF organisiert und strukturiert und bilden damit die Basis für den Einsatz von Domänenontologien:

"RDF is an infrastructure that enables the encoding, exchange, and reuse of structured metadata. Search engines, intelligent agents, information brokers, browsers and human users can make use of the semantic information. RDF is an XML application (i.e., its syntax is defined in XML) customized for adding meta-information to Web documents [...]." [8, p. 19]

Wie im obigen Zitat angeschnitten, reicht XML alleine nicht aus, um jene Metadaten-Infrastruktur aufzubauen, die für die Realisation des
Semantic Web Voraussetzung ist.2

  1. ^ Siehe dazu auch den Beitrag Birkenbihl in diesem Band.
  2. ^ Siehe dazu den Beitrag von Koller in diesem Band.3
  3. ^  Die Generierung von strukturierten Metadaten kann jedoch durch den Einsatz entsprechender Content Management Systeme, Portallösungen und Learning Management Systeme ohne zusätzlichen Aufwand im laufenden Prozess erfolgen.4
  4. ^ Siehe dazu http://www.w3.org/TR/owl-guide/, aufgerufen am 10.12.20055
  5. ^  Damit zeigt sich auch, dass das Semantic Web nicht erst bei der Entwicklung "superintelligenter  Agenten" beginnt6
  6. ^ 

    Dies wird vor allem immer wieder von Kritikern, die gegenüber der Idee des Semantic Web, wie z.B. Clay Shirky (siehe: http://www.shirky.com/writings/semantic_syllogism.html), kontroversiell eingestellt sind, fälschlicherweise angenommen. Semantic Web ist nicht gleich Künstliche Intelligenz!7

  7. ^  [2], sondern eben schon bei "basaleren" Dingen wie der Verwendung geläufiger Metadaten-Schemata.