Wiki source code of Dokumentarische Methode

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1 == Dokumentarische Methode ==
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5 ===== Zur Forschungspraxis der dokumentarischen Methode =====
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7 In Forschungsprojekt (Bohnsack) zw. 1984 - 1987 entstanden. Anhand von Gruppendiskussionen (angelehnt an Gruppendiskussionsverfahren von Mangold (50er Jahre)) entwickelt. Verfahren der Textinterpretation, vier Stufen der Rekonstruktion und Interpretation:
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9 * formulierende Interpretation
10 Welche Themen und Unterthemen werden angesprochen, zusammenfassende Formulierung.
11 * reflektierende Interpretation
12 Beschreibung der Behandlung des Themas in der Gruppe (es werden Kontingenzen sichtbar). Entwicklung von Gegen- Vergleichshorizonten.
13 * Diskursbeschreibung
14 Zusammensetzen der formulierenden und reflektierenden Interpretation. Nacherzählung des Diskurverlaufs. Vermittlung der Textinterpretation an eine Öffentlichkeit.
15 * Typenbildung
16 Zuordnung eines Falls zu einer Typik, Interpretation des Falls als Dokument der Typik. Typiken:
17 ** Entwicklungstypik
18 ** Bildungsmilieutypik
19 ** Geschlechtstypik
20 ** Generationstypik
21 ** Typik sozialräumlicher Milieus
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23 ===== Zur Methodologie dokumentarischer Interpretation =====
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25 ====== Der prekäre Charakter alltäglicher Verständigung: Beiträge der Ethnomethodologie ======
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27 Dokumentarische Interpretation bedeutet die Behandlung einer Erscheinung als 'Dokument' als 'Hinweis auf', als etwas, das anstelle und im Namen eines vorausgesetzten zugrunde liegenden Musters steht. Jede Seite (Dokument, Muster) wird verwendet die andere Seite auszuarbeiten -> Reflexivität (Garfinkel).
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29 ====== Verstehen und Interpretieren: konjunktive und kommunikative Erfahrung ======
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31 Unterscheidung: Verstehen/Interpretieren (Mannheim) -> Diejenigen, die durch gemeinsame Erlebniszusammenhänge miteinander verbunden sind, die zu einem bestimmten 'Erfahrungsraum' gehören, verstehen einander unmittelbar. Sie müssen einander nicht erst interpretieren.
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33 * (intuitives) Verstehen
34 Bsp: Knoten, Um zu verstehen, muss Herstellungsprozess, Prozess der Fingerfertigkeit nachvollziehbar sein (intuitiv, atheoretisches Wissen).
35 * Interpretation
36 Bsp: Knoten, 'schwierig' zu Interpretieren. in der genetischen Interpretation rekonstruiert sich der 'modus operandi' der Herstellung, dokumentiert sich der individuelle oder kollektive 'Habitus'
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38 Unterschied: genetisch/dokumentarische Interpretetion <-> immanente/objektive Interpretation
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40 ====== Konjunktive Erfahrung und Kollektivität ======
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42 Doppeltheit der Verhaltensweisen gegenüber Begriffen der Realität:
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44 * konjunktive Sinn- und Typenbildung
45 * kommunikativ-generalisierenden Typenbildung
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47 ====== "Einklammerung des Geltungscharakters" und Reflexion ======
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49 Unterschied zwischen immanenten und dokumentarischen Sinngehalt findet in Unterscheidung zwischen formulierender und reflektierender Interpretation Ausdruck. -> Wechsel von Was- zu Wie-Fragen. -> Übergang von Beobachtung erster Ordnung zu Beobachtung zweiter Ordnung (Beobachten von Beobachtungen).
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51 Es interessiert nicht ob Darstellung (faktisch) wahr oder richtig ist, sonder was sich über die Darstellenden und deren Orientierungsgehalt dokumentiert.
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53 Komperative Analyse in der dokumentarischen Methode ermöglicht
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55 * methodische Kontrolle der für Reflexion notwendigen Vergleichshorizonte
56 * Grundlage der konjunktiven Abstraktion und Typenbildung
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58 ====== Zur Analyse von biographischen Interviews, Beobachtungsprotokollen und Fachtexten ======
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60 In der detaillierten Darstellung handlungspraktischer Vollzüge dokumentiert sich die Prozessstruktur des Habitus. Anstelle der Rekonstruktion der Formalstruktur der Diskurse, tritt hier die Ausdifferenzierung unterschiedlicher Ebenen der Darstellung, unterschiedlicher "Textsorten" in den Vordergrund.
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62 ====== Habitualisierte Stile und intendierte Ausdrucksstile ======
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64 Ausdrucksstile
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66 * Dokumentsinn (bezieht sich auf Habitus, habitualisierter Stil)
67 * immanenter (wörtlicher) Sinngehalt
68 * intendierter Ausdruckssinn
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70 Intendierter Ausdruckssinn unterscheidet sich vom Dokumentsinn durch die kommunikative Absicht vom immanenten Sinn durch nicht wörtlich sondern gestalterischen (metaphorisch, stilistisch) Ausdruck und Selbstreflexivität -> intendierte Ausdrucksstile -> wird produziert um beobachtet zu werden (z.B. Punks) -> stilproduzierende Persion tritt sich selbst beobachtend und interpretierend gegenüber.
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72 Setzt Bewusstsein um die eigene Alltäglichkeit, den eigenen Habitus voraus -> dokumentarische Selbstinterpretation.
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74 ====== Konjunktion und Distinktion ======
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76 Die sozialisatorischen Interaktionsbedingungen für die Aneignung emergenter Entfaltung habitueller Stilelemente entziehen sich einer empirischen Analyse nach Art der kausalgenetischen Interpretation.
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78 Dokumentarische Interpretetion: Habitus wird nicht primär (negativ) im Medium der Distinktion analysiert sonder unter dem Gesichtspunkt einer in den konjunktiven Erfahrungen fundierten habituellen Übereinstimmung, d.h. im Medium der Konjunktion.